Im Bereich der Herz-Kreislauf-Gesundheit ist wissenschaftlicher Fortschritt essenziell, um innovative Ansätze in Prävention, Diagnose und Behandlung zu entwickeln. Der Im Puls. Think Tank Herz-Kreislauf e.V. vereint führende köpfe aus Forschung und Praxis, um Erkenntnisse zu teilen, aktuelle Herausforderungen anzugehen und gemeinsam die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen zu gestalten. Als Plattform fördern wir den Austausch von Wissen und den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik.
Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
Am 21. November 1986 hat die erste Internationale Konferenz zur Gesundheitsförderung die sogenannte „Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung“ verabschiedet. Ziel dieser Charta ist es, Maßnahmen zu fördern, die allen Menschen bis zum Jahr 2000 und darüber hinaus Gesundheit ermöglichen sollen.
Gesundheitsförderung wird als Prozess, der allen menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigt, definiert. Die Charta betont: „Gesundheit steht für ein positives Konzept, das in gleicher Weise die Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen für die Gesundheit betont wie die körperlichen Fähigkeiten. Die Verantwortung für Gesundheitsförderung liegt deshalb nicht nur bei dem Gesundheitssektor sondern bei allen Politikbereichen und zielt über die Entwicklung gesünderer Lebensweisen hinaus auf die Förderung von umfassendem Wohlbefinden hin.“
Zur Gesundheitsförderung beschreibt die Ottawa-Charta drei grundsätzliche Handlungsstrategien:
- Interessen vertreten (advocate)
- Befähigen und Ermöglichen (enable)
- Vermitteln und Vernetzen (mediate)
Weitere Informationen zur Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung finden Sie hier.
Früherkennung Typ-1-Diabetes
Bei Diabetes mellitus ist die Produktion von Insulin gestört (Typ 1) bzw. kann der Körper das Insulin nicht ausreichend nutzen (Typ 2).
Insulin ist ein Hormon, dass in der Bauchspeicheldrüse produziert und dafür sorgt, dass das durch Essen und Trinken aufgenommene Zucker in die Körperzellen transportiert und in Energie umgewandelt wird. Aufgrund der gestörten bzw. nicht vorhandenen Insulinproduktion steigt der Zuckergehalt im Blut an und verursacht Beschwerden durch Über- und Unterzuckerung. (gesundheitsinformationen.de)
Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die Monate bis Jahre vor dem Auftreten von Symptomen beginnt: Die insulinproduzierenden Betazellen werden vom eigenen Immunsystem angegriffen und so geschädigt, dass sie sehr wenig oder kein Insulin mehr freisetzen. Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen sich deshalb täglich Insulin spritzen.
Häufige Symptome wie starker Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Infektionen treten oft erst auf, wenn der größte Teil der Insulinproduktion verloren gegangen ist. Dabei kommt es bei 20-30 Prozent der Patientinnen und Patienten auch zu einer diabetischen Ketoazidose kommen. Die diabetische Ketoazidose ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem der Körper Fett abbaut, um Energie zu gewinnen, und dabei Säuren (Ketone) im Blut anreichert. Unbehandelt kann dies zu einem diabetischen Koma und dem Tod führen.
Umso wichtiger ist die Früherkennung von Typ-1-Diabetes. Durch eine spezifische Blutuntersuchung können die für Typ-1 verantwortlichen Autoantikörper nachgewiesen werden. Ein Screening auf Typ-1-Diabetes wird in der Regel bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Denn bei den meisten Menschen, die an Typ-1-Diabetes erkranken, entwickelt sich die Autoimmunerkrankung bereits im Kindesalter (diabetesDE).
In einigen Bundesländern gibt es das Screening im Rahmen der Fr1da-Studie. Außerdem besteht bundesweit für alle Familien, in denen bereits ein Typ-1-Diabetes vorliegt, die Möglichkeit zur Teilnahme am Screening. Eine Übersicht der teilnehmenden Bundesländer finden Sie hier.
Weitere Informationen und Unterstützung finden Sie hier.
Grippeschutz
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen – Winterzeit ist Grippezeit!
Die echte Grippe (Influenza) ist manchmal kaum von einer harmlosen Erkältung (grippaler Infekt) zu unterscheiden. Sie kann aber auch schwer verlaufen und beispielsweise Lungenentzündungen hervorrufen und sogar zum Tod führen. Komplikationen betreffen vor allem Menschen mit Vorerkrankungen sowie Menschen in höherem Alter. Auch Schwangere haben besonders für Lungenentzündungen ein erhöhtes Risiko (www.impfen-info.de).
Es gibt die Grippeviren A, B, C und D. Für die Verbreitung der Grippe in der Bevölkerung sind jedoch nur die Grippeviren A und B relevant. Sie werden durch Tröpfchen, z.B. beim Niesen oder Husten aber auch durch Händeschütteln oder über verunreinigte Gegenstände, z.B. Türgriffe übertragen.
Symptome umfassen Fieber, Kopf-, Hals, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Husten und starke Erschöpfung.
Ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, COPD oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwangere und medizinisches Personal haben ein erhöhtes Erkrankungs- und Komplikationsrisiko. Aber auch gesunde Personen können von schweren Komplikationen betroffen sein: Die Grippe erhöht das Risiko einer Lungenentzündung, eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls um das Vielfache (www.who.int).
Schützen kann man sich durch die Grippeimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese für Personen über 60 Jahren, Personen in Berufen mit umfangreichem Publikumsverkehr, Schwangeren und Personen mit chronischen Erkrankungen. Optimaler Impfzeitpunkt ist zu Beginn der Grippesaison von Oktober bis Mitte Dezember, aber auch eine Impfung bis zum Ende der Grippewelle ist sinnvoll. Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern trägt auch zum Schutz der Gemeinschaft bei und schützt diejenigen, die nicht geimpft werden können.
Laut STIKO sind die Risikogruppen in Deutschland nur unzureichend geimpft: In der Gruppe der über 60-Jährigen wurden in der Saison 2021/2022 weniger als die Hälfte (43 %) – weiterhin deutlich unter der Zielimpfquote von 75 % – , bei den Personen mit chronischer Vorerkrankung ab einem Altern von 18 Jahren nur 35 % und bei den zur Impfsaison Schwangeren nur 18 % geimpft (www.rki.de).