2. Parlamentarisches Frühstück 2024
Am 14. Juni 2024 fand das zweite Parlamentarische Frühstück des Im Puls Think Tank Herz-Kreislauf e.V. unter der Schirmherrschaft von Nezahat Baradari, MdB statt. Diese betonte in ihrem Grußwort zu Beginn nicht nur die große gesundheitliche Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE), sondern auch deren hohe wirtschaftliche Belastung. Um die Prävention von HKE nachhaltig zu stärken, benötigt es einen holistischen und integrativen Ansatz. Das Gesunde-Herz-Gesetz stelle dabei einen wichtigen Schritt dar, so die Berichterstatterin der SPD-Fraktion für Prävention.
Fokus des Frühstücks war die Kardiopsychologie, in welche Prof. Dr. Timo Heidt, Chefarzt der Kardiologie der Max Grundig Klinik Bühlerhöhe einführte. Die Kardiopsychologie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und der Psyche: Was früher der Angriff des Säbelzahntigers war, sind heute Stress, Schlafmangel oder Depressionen. Das dadurch ausgeschüttete Adrenalin erhöht die Herzfrequenz und kann zu Bluthochdruck führen. Gleichzeitig werden Stresshormone aktiviert, die zu Verhaltensänderungen, wie z.B. geringe körperliche Aktivität und ungesunde Ernährung führen. All diese Faktoren erhöhen das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die psychosozialen Faktoren wurden bisher jedoch stark unterschätzt. Auch deshalb widmet sich der Im Puls. Think Tank Herz-Kreislauf e.V. in seinen diesjährigen Handlungsempfehlungen neben den Themen Ernährung und Bewegung, auch dem Thema Psyche.
Der Risikofaktor Psyche müsse stärker in Präventionsmaßnahmen berücksichtigt werden, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der anschließenden Diskussion. Hierbei können digitale Anwendungen wie z.B. Meditations-Apps oder digitale Sportangebote unterstützen. Genau so wichtig, sei die umfassende Aufklärung der Bevölkerung über Herz-Kreislauf-Erkrankungen, deren Risikofaktoren und entsprechende Präventionsstrategien, so ein Ergebnis der Diskussion. Darüber hinaus müsse sich die Sicht auf die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen ändern, fordern die Anwesenden und plädieren: Heutige Ausgaben für Präventionsmaßnahmen haben das Potenzial, Krankheiten und damit verbundene Mehrkosten effizient zu verhindern und stellen damit eine ernstzunehmende Chance zur Entlastung des Gesundheitssystems dar.
Um diese Ansätze umzusetzen, benötige es eine ganzheitliche Betrachtung, schließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Der Im Puls. Think Tank Herz-Kreislauf e.V. bedankt sich bei allen Anwesenden für die gelungene Veranstaltung.